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Räuchern in den Raunächten

Eine alte Tradition

Die zwölf Raunächte ergeben sich aus der Zeit zwischen dem Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr. Hierbei entsteht eine Lücke von 11 Tagen und 12 Nächten, welche „aus der Zeit“ gefallen zu sein schienen, so dachte man früher.

Im Volksglauben in unseren Breiten nahm man an, dass hier mit Einsetzen der Dunkelheit, die normalen Grenzen der Natur aufgehoben seien. Ab dem 25. Dezember bis zum 6. Januar (teilweise auch 21.12.- 2.1.) konnten  Geister, Kobolde und Götter auf die Erde kommen und zogen als „wilde Jagd“/ Wotan/ Perchte“ ( je nach Region) umher, um die Seelen ins Jenseits zu bringen.

Tiere begannen in den Ställen um Mitternacht zu sprechen, oder Menschen verwandelten sich in Wölfe, wenn sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten. 

Die Menschen blieben in dieser Zeit in ihren Häusern, schwere Arbeiten waren nicht erlaubt, dafür erzählte man sich Geschichten und nutzte die Zeit für Räucherrituale und Orakeln. Man versuchte Vorhersagen für das neue Jahr zu machen und deutete  Zeichen, das Wetter und Träume. Außerdem hielt man Rückschau, nahm Abschied vom alten Jahr und führte Räucherungen von Haus und Stall durch, zur Reinigung und Geisterabwehr. 

Schwarzwald Hinterzarten

In den zwölf Raunächten gedachte man mit einer Räucherung am Abend den Ahnen, hielt Rückschau und versuchte das Vergangene Anzunehmen. Verwendete Räucherstoffe waren hierbei bspw. Holunder und Eichenmoos.

Die Träume wurden in diesen Nächten im Hinblick auf eintreffende Ereignisse im neuen Jahr gedeutet, wobei jede Nacht für einen Monat stand. Um das Traumerleben zu verbessern, wurde vor dem Zubettgehen mit Lorbeer und Baldrian geräuchert.

Bekannt ist in ländlichen Regionen teilweise noch die Hausräucherung, speziell am 6. Januar.  Im Christentum findet man dies in abgewandelter Form bei den Sternsingern wieder, welche am Tag der Heiligen Drei Könige mit Weihrauch von Haus zu Haus gehen. Die Hausräucherung wird gerne als Abschluss der Raunächte zelebriert, wobei edle Harze wie Myrrhe und Weihrauch geräuchert werden, sowie Rosenblüten und Alant. Hierbei geht man jedoch auch durch das Haus, vom Keller bis zum Dach. Die Räucherung soll das Haus und seine Bewohner schützen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in einer reinigenden Hausräucherung, welche vor allem mit heimischen Pflanzen wie Salbei und Beifuß durchgeführt wird. Diese Reinigungsräucherung wurde nicht nur in den Raunächten angewendet, sondern auch immer wieder unter dem Jahr.

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